- 08/10 -

ERPEC
Architektur von Pedevilla
Kunst von Gustav Willeit

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Schule und Kindergarten, Afers
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Die Saligen

In Afers haben seit jeher im Wald überall herum die saligen Weibelen gehaust. Die sind immer still und traurig gewesen, haben aber auch oft den Leuten geholfen. So haben sie die Leute oft vor Unglück gewarnt, ohne sich sehen zu lassen. Sie haben ihre Warnungen nur aus einem "Tschuppen" im Wald herausgeschrien. Oft haben sie auch als Mägde gedient, und dann ist es im Haus immer gut gegangen. Lang geblieben sind sie aber nie, sondern meistens plötzlich weinend fortgegangen.
Auf einem Hof in Afers haben die Hofleute einmal beim Kornschneiden etliche Sicheln auf dem Acker liegen gelassen. Da sind dann die saligen Weibelen gekommen und haben über Nacht ein tüchtiges Stück Feld geschnitten. Im Austausch gegen etwas Essbares haben sie in den Folgenächten noch das ganze restliche Feld geschnitten. Und immer sahen sie traurig aus.
Seit nun aber die neue Dorfschule eingeweiht wurde, sehen die saligen Weibelen gar nicht mehr so traurig aus. Jeder im Dorf hat sich dann lange gefragt, was den Wandel wohl ausgelöst haben könnte – bis die Buben vom Franz eines Nachts um vier mit ihrer Ape am Sportplatz vorbeigefahren sind. Glaubt man ihnen, ging dort das leidenschaftlichste Fußballspiel vor sich, das sie je gesehen hatten.
Niemand sonst hat über die Saligen je wieder etwas derartiges  mitbekommen. Die Freude aber, die ist geblieben.
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